Wunderschönen guten Tag!
Mein gestriger Tag im Krankenhaus war ganz in Ordnung. Nach einer sehr anstrengenden kurzen Nacht mit meinem Lieblingsmitbewohner war am Morgen dann Chefarztvisite. Ich habe dann mit Herrn Dr. Görner (Chefarzt) und mit den anderen Oberärzten meine weiteren Therapieverlauf besprochen. Zuerst habe ich mich erkundigt ob die Entscheidung das Medikament zu wechseln nicht vielleicht doch etwas zu früh getroffen wurde. Bei mir entstand am Tag zuvor einfach die Befürchtung, dass das Isfosfamid nicht genügend Zeit hatte seine Wirkung zu entfalten. Wenn nur zwei Medikamente für die Behandlung des Tumors zur Verfügung stehen, macht man sich halt Sorgen wenn eines davon schon so früh für die Behandlung ausgeschlossen wird. Aber der Chefarzt versicherte mir dass dies die richtige Entscheidung war. Schon nach der ersten Therapie hätte sich ein größerer Unterschied zum vorherigen MRT zeigen müssen. Mit der Behandlung mit dem neuen Medikament Yolandis wurde am Mittwoch so gegen 14.00 Uhr begonnen. Die Verabreichung läuft dann durchgehend für 24 Stunden. Somit war die Therapie gestern um 14.00 Uhr abgeschlossen. Der weitere Ablauf sieht so aus, dass ich am 05.12. zur 3. Chemotherapie wieder ins Krankenhaus muss. Anschließend soll ich mich in den zwei Wochen, in denen ich mich wieder erholen kann, in der Uniklinik in Heidelberg vorstellen, damit sich die Ärzte vor Ort einen ersten Eindruck von meinem Fall verschaffen können. Bleibt nur zu hoffen, dass das Yolandis bis dahin dann auch schon angeschlagen hat und sich endlich eine Veränderung an meinem Tumor festestellen lässt.
Nachdem also die Therapie gestern abschlossen war sollte ich eigendlich noch bis Freitag zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Dies musste ich allerdings nochmal mit meinem Vertauensarzt nach der Visite besprechen (ohne dass der Chefarzt dabei war). Deshalb bat ich den entsprechenden Oberarzt zu dem ich nen guten Draht habe später nochmals zu einem Gespräch unter 4 Augen zurück zu kommen. Ich habe ihm dann klar gemacht, dass wenn ich noch eine Nacht mit meinem Zimmerkollegen im Krankenhaus verbringen muss, wahrscheinlich morgens nur einer von uns weiter behandelt werden müsste.... Scherz ;-)
Da ich bis gestern auch keine Nebenwirkungen zeigte durfte ich auch dann auch Nachmittags schon das Krankenhaus verlassen.
Gott sei Dank, denn ich brauchte endlich auch mal wieder einbischen Schlaf :-)
Bin also schon seit gestern wieder zu Hause. Und erfreue mich bester Laune. Bisher sind keine Nebenwirkungen aufgetreten und es geht mir den Umständen entsprechend richtig gut.
Habe mein Tief von gestern also überwunden.
Das Krebstagbuch von Dominik Albrecht
Dieses Tagbuch soll meine Verwandten und Bekannten über meine Erkrankung infomieren und die Möglichkeit bieten an meinem Schicksal teil zu haben.
Freitag, 16. November 2012
Mittwoch, 14. November 2012
2. Chemo Tag 3
So melde mich doch schon heute Abend.
Nachdem ich heute wieder um 9.00 Uhr in der Klinik aufgelaufen bin, haben wir sofort mit dem Vorlauf weiter gemacht. Anschließend bekam ich dann noch Dexamethason, ein Medikament welches schon vorbeugend gegen die Übelkeit verabreicht wird. Auf mein neues Chemomedikament mussten wir dann noch etwas warten. Eigendlich wollten wir so gegen 12.00 Uhr mit der Therapie starten. Daraus wurde dann 14.00 Uhr. Dieses neue Medikament nennt sich Yondelis und beihaltet den Wirkstoff Trabectendin. Wenn ihr Lust habt habt mehr Informationen zu diesem Mediment zu bekommen stelle ich hier mal zwei Links rein in dem das neue Medikament kurz beschrieben wird. Die Ausführliche Studie und Beschreibung umfasst mehr als 60 Seiten, und zwar in einer Sprache die wohl nur ein Mediziner komplett versteht. Diesen Link spare ich mir mal hier reinzustellen.
Bericht der Arzneimittelkommision der deutschen Ärzteschaft
European Medicines Agency: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittel
Leider hatte ich heute keinen so guten Tag. Ich muss leider eingestehen, dass mein Optimismus und meine gute Laune heute sehr zu wünschen übrig lies. Hatte heute meinen ersten richtigen Tiefpunkt seit ich hier in der Klinik in Behandlung bin. Habe mir viele Gedanken darüber gemacht was ich alles nicht mehr machen kann wenn ich mein Bein verlieren sollte. Die Liste wurde immer länger und länger, vor allem wenn man überlegt wie gerne ich die verschiedensten Sportarten mache. Gerade dies Jahr ist mit dem Wellensurfen eine große neue Leidenschaft hinzugekommen. Es ist einfach nicht fair wenn einem in den besten Jahren seines Lebens so etwas geschieht.....:-(
Höre jetzt lieber auf....
Hoffe meine Laune ist morgen wieder einbischen besser. Versuche mich jetzt einfach wieder abzulenken. Ich weiß Ihr steht alle hinter mir und versucht mich so gut es geht zu Unterstützen, die Frage ist halt immer nur wie. Vielen Dank an Euch Alle. Ohne Euch wäre dies alles hier noch so viel schwerer zu ertragen.
Melde mich wieder... Bis bald
Nachdem ich heute wieder um 9.00 Uhr in der Klinik aufgelaufen bin, haben wir sofort mit dem Vorlauf weiter gemacht. Anschließend bekam ich dann noch Dexamethason, ein Medikament welches schon vorbeugend gegen die Übelkeit verabreicht wird. Auf mein neues Chemomedikament mussten wir dann noch etwas warten. Eigendlich wollten wir so gegen 12.00 Uhr mit der Therapie starten. Daraus wurde dann 14.00 Uhr. Dieses neue Medikament nennt sich Yondelis und beihaltet den Wirkstoff Trabectendin. Wenn ihr Lust habt habt mehr Informationen zu diesem Mediment zu bekommen stelle ich hier mal zwei Links rein in dem das neue Medikament kurz beschrieben wird. Die Ausführliche Studie und Beschreibung umfasst mehr als 60 Seiten, und zwar in einer Sprache die wohl nur ein Mediziner komplett versteht. Diesen Link spare ich mir mal hier reinzustellen.
Bericht der Arzneimittelkommision der deutschen Ärzteschaft
European Medicines Agency: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittel
Leider hatte ich heute keinen so guten Tag. Ich muss leider eingestehen, dass mein Optimismus und meine gute Laune heute sehr zu wünschen übrig lies. Hatte heute meinen ersten richtigen Tiefpunkt seit ich hier in der Klinik in Behandlung bin. Habe mir viele Gedanken darüber gemacht was ich alles nicht mehr machen kann wenn ich mein Bein verlieren sollte. Die Liste wurde immer länger und länger, vor allem wenn man überlegt wie gerne ich die verschiedensten Sportarten mache. Gerade dies Jahr ist mit dem Wellensurfen eine große neue Leidenschaft hinzugekommen. Es ist einfach nicht fair wenn einem in den besten Jahren seines Lebens so etwas geschieht.....:-(
Höre jetzt lieber auf....
Hoffe meine Laune ist morgen wieder einbischen besser. Versuche mich jetzt einfach wieder abzulenken. Ich weiß Ihr steht alle hinter mir und versucht mich so gut es geht zu Unterstützen, die Frage ist halt immer nur wie. Vielen Dank an Euch Alle. Ohne Euch wäre dies alles hier noch so viel schwerer zu ertragen.
Melde mich wieder... Bis bald
Dienstag, 13. November 2012
2. Chemo Tag 1+2
Und mal wieder war ich in meiner zweiten Heimat, der Station 5.3 im Krankenhaus Bielefeld Mitte. Ja ihr habt richtig gelesen, ich war da. Meinen Post schreibe ich heute Abend von zu Hause aus.
Aber fangen wir von vorne an. Am Montag wurde ich wieder stationär im Krankenhaus aufgenommen. Leider war für mich kein Zimmer frei. Somit musste ich mich vorerst mit dem Aufenthaltsraum zufrieden geben (dieser Raum wird ständig bei Überbelegung der Station zweckentfremdet).
Nachdem ich meine Suite bezogen hatte, kamen auch schon die Ärzte zur Visite vorbei. Wie schon mehrfach erwähnt sind sowohl die Ärzte als auch ich mit meinem Allgemeinzustand sehr zufrieden. Habe die erste Chemotherapie sehr gut vertragen und kaum Schwierigkeiten mit Nebenwirkungen gehabt. Als nächstes wurde mein Tumor in augenschein genommen. Leider hat sich weder an der Größe noch an der Konsistenz etwas geändert, dies war zumindest der erste Eindruck welcher rein optisch und durch abtasten ermittelt wurde. Nachdem die Ärzte den Raum wieder verlassen hatten war ich der Meinung, dass wie geplant gestern der Vorlauf und heute die Chemo losgehen würde. Allerdings kam kurz darauf nochmal der Oberarzt in mein Zimmer und teilte mir mit, dass wir noch ein MRT vom Tumor machen werden um genau zu bestimmen ob der Tumor kleiner oder größer geworden ist.
Jetzt wuchs in mir die Befürchtung dass die erste Chemo nicht angeschlagen hat, und mein Tumor unter Umständen vielleicht resiztent gegen das Medikament ist. Aber erstmal abwarten was der Befund vom MRT so zu Tage bringt. Anschließend, nach der Visite, könnte ich dann auch in ein richtiges Patientenzimmer beziehen. Hätte mir aber jemand vorher gesagt was ich für einen Zimmernachbarn bekomme, wäre ich lieber im Aufenthatsraum geblieben. Aber darüber werde ich mich jetzt hier nicht auslassen. Es sei nur so viel gesagt, dass ich sehr wenig schlaf bekommen habe :-(
In meinem neuen Zimmer angekommen haben wir auch mit dem Vorlauf (Kochsalzlösung + Glycose zur Flüssigkeitsanreicherung im Körper) für die Therapie begonnen, denn wenn der Befund des MRT eine Verkleinerung des Tumors bestätigen würde, hätten wir heute mit der 2. Chemo begonnen.
Leider war dies heute nicht der Fall. Nachdem der Befund vorlag kam mein behandelnder Arzt zu mir und sagte mir was ich auch schon befürchtet hatte. Der Tumor ist nicht kleiner geworden. Mein Arzt kam zu der Überzeugung, dass eine weitere Therapie mit dem gleichen Medikament nicht sehr erfolgsversprechend sei, so dass wir umgehend auf ein anderes Medikament wechseln werden. Wie schon am Anfang von meinem Blog beschrieben standen vor Therapiebeginn 2 Medikamente zur Auswahl. Jetzt bleibt nur zu hoffen dass das zweite Medikament bessere Erfolge zeigt. Dieses neue Medikament befindet sich noch in der Testphase und ist auch noch nicht zugelassen. Aus diesem Grund könnte ich auch heute wieder für eine Nacht nach Hause. Weil das Medikament bestellt werden musste und erst morgen früh in der Klinik ankommt. Also kann ich heute Nacht nochmal in meinem schönen Bett schlafen bevor ich morgen wieder zu meinem netten Bettkollegen ins Krankenhaus muss :-(
Bin momentan wieder einbischen durch den Wind. Sollte das 2. Medikament auch keine Wirkung zeigen gehen mir nähmlich langsam die Optionen aus. Mache mir wieder große Sorgen ob mein Tumor resiztent ist. Sollte dies der Fall sein, wird es schwierig mein Bein zu erhalten. Das Problem ist, dass der Tumor in seiner jetzigen größe nicht operativ entfernt werden kann und gleichzeigtig die Funktionsfähigkeit meines Beins erhalten bleibt.
Aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Bleiben also wieder einmal bange Wochen vor mir in denen ich hoffe endlich eine Veränderung an meinem Tumor zu bemerken.
Melde mich Ende der Woche nochmal aus dem Krankenhaus.
LG
Aber fangen wir von vorne an. Am Montag wurde ich wieder stationär im Krankenhaus aufgenommen. Leider war für mich kein Zimmer frei. Somit musste ich mich vorerst mit dem Aufenthaltsraum zufrieden geben (dieser Raum wird ständig bei Überbelegung der Station zweckentfremdet).
Nachdem ich meine Suite bezogen hatte, kamen auch schon die Ärzte zur Visite vorbei. Wie schon mehrfach erwähnt sind sowohl die Ärzte als auch ich mit meinem Allgemeinzustand sehr zufrieden. Habe die erste Chemotherapie sehr gut vertragen und kaum Schwierigkeiten mit Nebenwirkungen gehabt. Als nächstes wurde mein Tumor in augenschein genommen. Leider hat sich weder an der Größe noch an der Konsistenz etwas geändert, dies war zumindest der erste Eindruck welcher rein optisch und durch abtasten ermittelt wurde. Nachdem die Ärzte den Raum wieder verlassen hatten war ich der Meinung, dass wie geplant gestern der Vorlauf und heute die Chemo losgehen würde. Allerdings kam kurz darauf nochmal der Oberarzt in mein Zimmer und teilte mir mit, dass wir noch ein MRT vom Tumor machen werden um genau zu bestimmen ob der Tumor kleiner oder größer geworden ist.
Jetzt wuchs in mir die Befürchtung dass die erste Chemo nicht angeschlagen hat, und mein Tumor unter Umständen vielleicht resiztent gegen das Medikament ist. Aber erstmal abwarten was der Befund vom MRT so zu Tage bringt. Anschließend, nach der Visite, könnte ich dann auch in ein richtiges Patientenzimmer beziehen. Hätte mir aber jemand vorher gesagt was ich für einen Zimmernachbarn bekomme, wäre ich lieber im Aufenthatsraum geblieben. Aber darüber werde ich mich jetzt hier nicht auslassen. Es sei nur so viel gesagt, dass ich sehr wenig schlaf bekommen habe :-(
In meinem neuen Zimmer angekommen haben wir auch mit dem Vorlauf (Kochsalzlösung + Glycose zur Flüssigkeitsanreicherung im Körper) für die Therapie begonnen, denn wenn der Befund des MRT eine Verkleinerung des Tumors bestätigen würde, hätten wir heute mit der 2. Chemo begonnen.
Leider war dies heute nicht der Fall. Nachdem der Befund vorlag kam mein behandelnder Arzt zu mir und sagte mir was ich auch schon befürchtet hatte. Der Tumor ist nicht kleiner geworden. Mein Arzt kam zu der Überzeugung, dass eine weitere Therapie mit dem gleichen Medikament nicht sehr erfolgsversprechend sei, so dass wir umgehend auf ein anderes Medikament wechseln werden. Wie schon am Anfang von meinem Blog beschrieben standen vor Therapiebeginn 2 Medikamente zur Auswahl. Jetzt bleibt nur zu hoffen dass das zweite Medikament bessere Erfolge zeigt. Dieses neue Medikament befindet sich noch in der Testphase und ist auch noch nicht zugelassen. Aus diesem Grund könnte ich auch heute wieder für eine Nacht nach Hause. Weil das Medikament bestellt werden musste und erst morgen früh in der Klinik ankommt. Also kann ich heute Nacht nochmal in meinem schönen Bett schlafen bevor ich morgen wieder zu meinem netten Bettkollegen ins Krankenhaus muss :-(
Bin momentan wieder einbischen durch den Wind. Sollte das 2. Medikament auch keine Wirkung zeigen gehen mir nähmlich langsam die Optionen aus. Mache mir wieder große Sorgen ob mein Tumor resiztent ist. Sollte dies der Fall sein, wird es schwierig mein Bein zu erhalten. Das Problem ist, dass der Tumor in seiner jetzigen größe nicht operativ entfernt werden kann und gleichzeigtig die Funktionsfähigkeit meines Beins erhalten bleibt.
Aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Bleiben also wieder einmal bange Wochen vor mir in denen ich hoffe endlich eine Veränderung an meinem Tumor zu bemerken.
Melde mich Ende der Woche nochmal aus dem Krankenhaus.
LG
Sonntag, 11. November 2012
Auf in die 2. Runde
Hallo Liebe Freunde!
Leider hat auch die schöne Zeit mal ein Ende. Heute ist der letzte freie Tag vor meiner 2. Therapie. Habe die Zeit zu Hause wirklich genossen. Meine Freundin hat sich sehr liebevoll um mich gekümmert. Und mit den vielen Geschenken (Spiele, Filme, Rätsel, Bücher) von Euch, ist die Zeit wie im Flug vergangen. Hatte endlich mal wieder Zeit ein schönes Buch zu lesen.
Allerdings hat die viele Zeit zu Hause auch ihre schlechten Seiten ... deiner Lebensgefährtin fallen ganz viele Sachen ein um die man sich doch endlich mal kümmern könnte :-(
Heute war es dann auch so weit sich mit meinem neuen Look anzufreunden. Nachdem mir seit Freitag immer wieder büschelweise die Haare ausgefallen sind, habe ich mich heute dazu durchgerungen mir den Kopf zu rasieren. Aber wie sagt man so nett.... einen schönen Menschen enstellt nichts :-) Naja, ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es schon. Aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Hier zwei Bilder von meiner Verwandlung ;-)

Meine Blutwerte sind in der Zeit zu Hause auch nicht in den kritischen Bereich gesunken. Am wichtigsten ist der Wert der Leukozyten (weiße Blutkörperchen = Immunsystem) welcher sich zwischen 4,4 und 10,0 befinden sollte. Damit dieser Wert nicht in den gefählichen Bereich von unter 4,4 sinkt bekomme ich nach der Chemotherapie eine Spritze welche die Produktion der Leukozyten im Knochenmark anregt. Diese Spritze hat bei mir sehr gut gewirkt. Nicht nur dass mein Wert nie in den kritischen Bereich gesunken ist, sondern zwischenzeitlich lag mein Wert bei über 28.
Ich hoffe, dass ich die 2. Therpie auch so gut vertrage wie die erste. Erfahrungsgemäß sind die kommenden Chemotherpien anstrengender als die erste, da der Körper schon geschwächt ist. Mal schaun was so auf mich zukommt.
Ab Montag gehts also wieder los. Am Montag beginnt der Vorlauf in dem ich wieder mit Kochzalslösung und Glykose vollgepumpt werde, zur Flüssigkeitsanreicherung im Körper. Ab Dienstag beginnt dann wieder die medikamentöse Chemotherapie. Diese dauert 3 Tage. Am Freitag bekomme ich noch einbischen Kochzalzlösung und Gloycose, und hoffe dann anschließend am Freitag das Krankenhaus wieder verlassen zu dürfen.
Geniese jetzt noch meinen letzten Abend zu Hause.
Liebe Grüße.
Bis nächste Woche.
Leider hat auch die schöne Zeit mal ein Ende. Heute ist der letzte freie Tag vor meiner 2. Therapie. Habe die Zeit zu Hause wirklich genossen. Meine Freundin hat sich sehr liebevoll um mich gekümmert. Und mit den vielen Geschenken (Spiele, Filme, Rätsel, Bücher) von Euch, ist die Zeit wie im Flug vergangen. Hatte endlich mal wieder Zeit ein schönes Buch zu lesen.
Allerdings hat die viele Zeit zu Hause auch ihre schlechten Seiten ... deiner Lebensgefährtin fallen ganz viele Sachen ein um die man sich doch endlich mal kümmern könnte :-(
Heute war es dann auch so weit sich mit meinem neuen Look anzufreunden. Nachdem mir seit Freitag immer wieder büschelweise die Haare ausgefallen sind, habe ich mich heute dazu durchgerungen mir den Kopf zu rasieren. Aber wie sagt man so nett.... einen schönen Menschen enstellt nichts :-) Naja, ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es schon. Aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Hier zwei Bilder von meiner Verwandlung ;-)
Meine Blutwerte sind in der Zeit zu Hause auch nicht in den kritischen Bereich gesunken. Am wichtigsten ist der Wert der Leukozyten (weiße Blutkörperchen = Immunsystem) welcher sich zwischen 4,4 und 10,0 befinden sollte. Damit dieser Wert nicht in den gefählichen Bereich von unter 4,4 sinkt bekomme ich nach der Chemotherapie eine Spritze welche die Produktion der Leukozyten im Knochenmark anregt. Diese Spritze hat bei mir sehr gut gewirkt. Nicht nur dass mein Wert nie in den kritischen Bereich gesunken ist, sondern zwischenzeitlich lag mein Wert bei über 28.
Ich hoffe, dass ich die 2. Therpie auch so gut vertrage wie die erste. Erfahrungsgemäß sind die kommenden Chemotherpien anstrengender als die erste, da der Körper schon geschwächt ist. Mal schaun was so auf mich zukommt.
Ab Montag gehts also wieder los. Am Montag beginnt der Vorlauf in dem ich wieder mit Kochzalslösung und Glykose vollgepumpt werde, zur Flüssigkeitsanreicherung im Körper. Ab Dienstag beginnt dann wieder die medikamentöse Chemotherapie. Diese dauert 3 Tage. Am Freitag bekomme ich noch einbischen Kochzalzlösung und Gloycose, und hoffe dann anschließend am Freitag das Krankenhaus wieder verlassen zu dürfen.
Geniese jetzt noch meinen letzten Abend zu Hause.
Liebe Grüße.
Bis nächste Woche.
Donnerstag, 1. November 2012
Heimkehr / Nebenwirkungen
Hallo Liebe Bloginteressierte
Ich bin am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Jetzt bleibt abzuwarten in wie weit die üblichen Nebenwirkungen auftreten. Die Medikamentöse Chemobehandlung wird mit Zytostatika, den Chemomedikament, vorgenommen. In meinem Fall sind diese Zytostatika eine Kombination aus Doxorubicin und Ifosfamid. Hier einige Informationen zu den Nebenwirkunmgen, welche ich mir vom deutschen Krebsinformationsdienst besorgt habe:
Wie ausgeprägt die Nebenwirkungen sind, hängt allerdings von der Substanz und von der Dosis ab: Längst nicht alle Patienten sind tatsächlich von schwerwiegenden Problemen betroffen.
Bereits relativ bald nach dem Ende einer Chemotherapie bilden sich diese Nebenwirkungen zurück: Haare wachsen wieder nach, Schäden an den Nägeln werden durch Nachwachsen geringer, und wunde Schleimhäute heilen ab. Von ernsthaften oder dauerhaften Schäden durch Zytostatika an den Haaren berichten nur sehr wenige Patienten. Mehr zum Thema Haarausfall, Haut- oder Nagelveränderungen sowie Mundpflege bei Schleimhautproblemen hat der Krebsinformationsdienst in der Rubrik "Belastende Symptome" zusammengestellt.
Insbesondere die Auswirkung der Behandlung auf die weißen Blutkörperchen, die für die Immunfunktion verantwortlich sind (Leukozyten), wird während einer Chemotherapie engmaschig überwacht. Ist die Immunfunktion stark eingeschränkt, müssen die Ärzte unter Umständen die Chemotherapie unterbrechen oder die zeitlichen Abstände zwischen einzelnen Chemotherapie-Zyklen verlängern: Die Infektionsgefahr steigt, wenn zu wenige Leukozyten im Blut sind. Fieber ist hier ein erstes, aber nicht das einzige Warnsignal.
Ist von vornherein zu erwarten, dass eine Chemotherapie das Immunsystem stark in Mitleidenschaft ziehen wird, kann eine stationäre Therapie im Krankenhaus erwogen werden; möglich ist auch die vorbeugende Gabe von Antibiotika. Die Bildung von Immunzellen kann bei Bedarf auch durch Wachstumsfaktoren angeregt werden.
Zu den Blutzellen, deren Nachschub aus dem Knochenmark gestört seien kann, gehören auch rote Blutkörperchen. Sie sind für den Sauerstofftransport verantwortlich. Geht die Zahl dieser Erythrozyten messbar zurück und entwickelt sich eine Anämie oder Blutarmut, spüren dies Krebspatienten je nach Konstitution an wachsender Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Auch diese Nebenwirkung bildet sich in der Regel von allein wieder zurück. Ist sie sehr stark ausgeprägt, können Transfusionen helfen oder auch ein Wachstumsfaktor, der die Bildung der Erythrozyten anregt.
Das Knochenmark erholt sich wie andere Zellen normalerweise innerhalb weniger Wochen nach dem Ende einer Chemotherapie. Dauerhafte Einschränkungen sind selten.
Nicht alle Zytostatika lösen Erbrechen aus. Die Stärke der Reaktion und der Zeitpunkt des Auftretens hängen ebenfalls von der jeweiligen Substanz ab: Fachleute sprechen von der so genannten emetogenen Potenz eines Zytostatikums.
Heute erhalten Patienten – falls erforderlich - gleichzeitig mit der Chemotherapie Mittel zur Unterdrückung der Reaktion. Diese dürfen nicht nur bei Bedarf eingenommen werden, sondern sollten vor allem vorbeugend eingesetzt werden. Da bei der Entstehung von Übelkeit auch die Psyche eine Rolle spielt, verhindert die prophylaktische Gabe unbewusste Lernreaktionen des Körpers nach dem Muster "Chemotherapie = Erbrechen". Beachtet man diese Vorgaben, sind anhaltende und nicht beherrschbare schwere Übelkeit und starkes Erbrechen während einer Chemotherapie eher selten.
Tipps zur Abhilfe bei Unwohlsein und zur Ernährung während einer Krebstherapie hat der Krebsinformationsdienst in eigenen Texten zusammengestellt.
Die allermeisten Folgen einer Chemotherapie klingen nach kurzer Zeit ab. Trotzdem gibt es eine wachsende Diskussion um Spätschäden durch Zytostatika. Sie wurde vor allem durch die großen Erfolge der Chemotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit Krebs angestoßen:
Während die Mehrzahl aller Krebspatienten aufgrund eines meist schon höheren Alters wenig Angst vor Spätschäden haben muss, fallen bei jungen Patienten mit hoher Lebenserwartung langfristige Folgen deutlich ins Gewicht.
In der Forschung spielt die Diskussion um Spätfolgen einer Chemotherapie inzwischen aber für alle Patienten eine größere Rolle.
Das Risiko für eine Zweiterkrankung ist jedoch außerordentlich unterschiedlich verteilt und insgesamt betrachtet eher gering. Welche Erkrankung womit behandelt wurde, spielt eine entscheidende Rolle. Auch angeborene individuelle Stoffwechseleigenschaften beeinflussen das Risiko. Pauschale Aussagen sind kaum möglich. Hier kann nur der behandelnde Arzt vorab aufklären!
Was geheilte Krebspatienten nicht vergessen dürfen: Ihr Basisrisiko, unabhängig vom Einfluss einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung an einem anderen, neuen Tumor zu erkranken, bleibt wie bei Gesunden vorhanden.
Einige Zytostatika können länger anhaltende oder dauerhafte Gewebeschäden hervorrufen.
Bekannt ist beispielweise von einigen Substanzen ein gewisses Risiko von Nervenschäden. Sie führen zu Problemen mit dem Tast- und Berührungssinn oder auch dem Hautgefühl oder zu unangenehmem Kribbeln und Schmerzen. Fachsprachlich sind solche Zytostatika neurotoxisch.
Derzeit noch unklar ist aus wissenschaftlicher Sicht eine eventuell neurotoxische Wirkung auf das Zentralnervensystem. Ob es das von amerikanischen Patienten erstmals so bezeichnete "Chemo-Brain" tatsächlich gibt, ob Zytostatika also auch die Hirnleistung direkt beeinflussen, ist noch unklar. Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass einige Zytostatika die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigen. Die Mischung aus Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen, leichter Ablenkbarkeit und Wortfindungsstörungen, die zuerst von Frauen aus den USA im Rahmen der Chemotherapie einer Brustkrebsbehandlung beschrieben wurden, ist bisher aber nur wenig untersucht. Dieser "Nebel im Kopf", wie er von einigen Betroffenen genannt wurde, beginnt demnach meist am zweiten Tag nach einer chemotherapeutischen Behandlung und bessert sich innerhalb der nächsten drei Tage wieder. Längerfristige Einschränkungen gehen dagegen eher mit Symptomen einer Fatigue einher.
Als kardiotoxisch werden Substanzen bezeichnet, die Herzmuskelzellen schädigen. Seltener wirkt eine Chemotherapie nephrotoxisch, damit ist eine Einschränkung der Nierenfunktion gemeint.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dieser Nebenwirkungen ist, kann nur der behandelnde Arzt sagen. Eingesetzt werden Zytostatika mit einem solchen Risikoprofil grundsätzlich nur, wenn es keine gleichwertige Möglichkeit der Linderung oder Heilung gibt.
Noch vor wenigen Jahren gingen Experten davon aus, dass die typische Müdigkeit vieler Krebspatienten auf eine Störung der Blutbildung durch Zytostatika zurückzuführen sei: Die Chemotherapie beeinträchtigt auch die Bildung der Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen, was sich am Absinken des Hämoglobin-Wertes im Blut zeigt und als Anämie oder Blutarmut bezeichnet wird.
Heute weiß man, dass das Phänomen der so genannten Fatigue weit komplexer ist und dass auch die Frage der Krankheitsverarbeitung eine Rolle spielt. Vor allem bei lang anhaltender Erschöpfung haben die meisten Patienten gar keine nachweisbare Anämie, so dass eine Behandlung zum Beispiel mit Wachstumsfaktoren der Blutbildung als Fatigue-Therapie nicht in Frage kommt. Schonen und Ruhe haben sich zudem als falsche Strategie erwiesen - heute wird Krebspatienten eher zu Sport und Bewegung geraten.
Ich hatte Euch ja gewarnt, dass der Post über die Nebenwirkungen etwas länger ausfällen könnte. Interessant finde ich den Abschnitt über die Zweittumorerkrankung. Ist schon etwas paradox, dass die Medikamente mit denen man den Krebs bekämpft das Risiko einer späteren Krebserkrankung erhöhen. Vor allem wie in meinem Fall, wenn es sich um relativ junge Patienten handelt. Des Weiteren haben mir die Ärzte im Krankenhaus gesagt, dass jeder Mensch nur eine gewisse Maximaldosis von diesesn Zytostatikern verträgt. Dass bedeutet, dass bei einer späteren Krebserkrankung genau geprüft werden muss welche Medikamente und in welchen Mengen der Patient schon einmal verabreicht bekommen hat. Somit ist unter Umständen eine optimale Behandlung einer späteren Krebserkrankung nicht mehr gewährleistet. Aber mit so einen Mist beschäftige ich mich dann wenn es so weit ist.
Die einzige Nebenwirkung mit der ich bisher zu kämpfen hatte, waren die Auswirkungen auf mein Nervensystem. Hatte wirklich mehrere Tage das Gefühl neben mir zu stehen. Wird aber von Tag zu Tag besser. Womit ich im Moment auch noch zu kämpfen habe sind diese blöden Rückenschmerzen. Bisher habe ich gedacht, dass die Rückenschmerzen von dem vielen liegen und der fehlenden Bewegung im Krankenhaus kommen. Bin mir diesbezüglich aber nicht mehr so sicher, da ich mich hier zu Hause schon mehr bewege und die Rückenschmerzen einfach nicht besser werden wollen. Außerdem hatte ich gedacht wenn ich wieder zu Hause bin wieder richtig gut durchschlafen zu können. Pustekuchen. Obwohl ich mir eine neue Matratze gekauft habe, und die Bedingungen hier zu Hause natürlich auch einbischen besser sind als im Krankenhaus, wache ich immer noch 3-4 mal in der Nacht auf und kann nur schwer wieder einschlafen. Leide wohl doch einbischen unter Schlafstörungen. Was übrigens auch wieder eine Nebenwirkung ist.
Aber ich will mich gar nicht groß beklagen. Im großen und ganzen kann ich sagen, dass ich trotz der hohen Medikation, die Chemo ganz gut vertrage. Auch die Ärzte sind sehr überrascht wie gut ich die doch sehr starke Chemotherapie vertrage. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sie auch entsprechende Wirkung zeigt und der Tumor kleiner wird.
Nach der 2. Therapie wird wieder ein MRT vom Knie gemacht um zu Beurteilen in wie weit der Tumor geschrumpft ist. Das Problem mit diesen Weichteilsarkomen ist, dass einige davon resistent sind gegen medikamentöse Chemobehandlung. Aber jetzt mal nicht wieder schwarz sehen. Abwarten und gucken was kommt.
So, jetzt widme ich mich erstmal wieder meinen Rückenschmerzen und gönne mir ne Ladung Schmerzmittel. Hoffentlich wird dass in den näcsten Tagen besser.
Ganz Liebe Grüße an ALLE
Ich bin am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Jetzt bleibt abzuwarten in wie weit die üblichen Nebenwirkungen auftreten. Die Medikamentöse Chemobehandlung wird mit Zytostatika, den Chemomedikament, vorgenommen. In meinem Fall sind diese Zytostatika eine Kombination aus Doxorubicin und Ifosfamid. Hier einige Informationen zu den Nebenwirkunmgen, welche ich mir vom deutschen Krebsinformationsdienst besorgt habe:
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Die allermeisten Zytostatika sind nicht wirklich krebsspezifisch wirksam. Sie richten ihre Aktivität gegen alle besonders schnell wachsenden Gewebe.Dies bedeutet sie wirken nicht nur gegen die Krebszelle sondern gegen alle sich schnellteilenden zellen im Körper. Folgeerscheinungen können - je nach Substanz und Dosis - daher kurzfristige Beeinträchtigungen der Schleimhäute in Mund, Rachen und Verdauungstrakt sein, sowie die von vielen Patienten besonders mit der Chemotherapie in Verbindung gebrachten Folgen auf das Haar- und Nagelwachstum. Auch die Zellen der Blutbildung im Knochenmark können durch Zytostatika beeinträchtigt werden. Dies birgt auch die größte Gefahr der Chemobehandlung.Wie ausgeprägt die Nebenwirkungen sind, hängt allerdings von der Substanz und von der Dosis ab: Längst nicht alle Patienten sind tatsächlich von schwerwiegenden Problemen betroffen.
Haarausfall, Nagelschäden, Schleimhautprobleme
Patientinnen und Patienten, bei denen Haarausfall wahrscheinlich ist, erhalten schon vor Beginn der Therapie ein Rezept für eine Perücke. Diese sollte vom Friseur noch individuell nachgeschnitten oder gefärbt werden. Mal schaun vielleicht lege ich mir auch ne nette Perücke zu... so eine Elvistolle würde mir bestimmt gut stehen ;-).Seltener sind Nagelveränderungen durch manche Zytostatika, doch auch diese vergleichsweise schnell nachwachsenden Zellen können betroffen sein. Besonders bei hoch dosierten Chemotherapien werden auch die Schleimhäute im Verdauungstrakt in Mitleidenschaft gezogen. Dies kann zum Beispiel bei der Therapie akuter Lymphome oder Leukämien der Fall sein. Patientinnen und Patienten, die eine adjuvante Chemotherapie erhalten, sind selten betroffen.Bereits relativ bald nach dem Ende einer Chemotherapie bilden sich diese Nebenwirkungen zurück: Haare wachsen wieder nach, Schäden an den Nägeln werden durch Nachwachsen geringer, und wunde Schleimhäute heilen ab. Von ernsthaften oder dauerhaften Schäden durch Zytostatika an den Haaren berichten nur sehr wenige Patienten. Mehr zum Thema Haarausfall, Haut- oder Nagelveränderungen sowie Mundpflege bei Schleimhautproblemen hat der Krebsinformationsdienst in der Rubrik "Belastende Symptome" zusammengestellt.
Blutbild
Insbesondere die Auswirkung der Behandlung auf die weißen Blutkörperchen, die für die Immunfunktion verantwortlich sind (Leukozyten), wird während einer Chemotherapie engmaschig überwacht. Ist die Immunfunktion stark eingeschränkt, müssen die Ärzte unter Umständen die Chemotherapie unterbrechen oder die zeitlichen Abstände zwischen einzelnen Chemotherapie-Zyklen verlängern: Die Infektionsgefahr steigt, wenn zu wenige Leukozyten im Blut sind. Fieber ist hier ein erstes, aber nicht das einzige Warnsignal.
Ist von vornherein zu erwarten, dass eine Chemotherapie das Immunsystem stark in Mitleidenschaft ziehen wird, kann eine stationäre Therapie im Krankenhaus erwogen werden; möglich ist auch die vorbeugende Gabe von Antibiotika. Die Bildung von Immunzellen kann bei Bedarf auch durch Wachstumsfaktoren angeregt werden.
Zu den Blutzellen, deren Nachschub aus dem Knochenmark gestört seien kann, gehören auch rote Blutkörperchen. Sie sind für den Sauerstofftransport verantwortlich. Geht die Zahl dieser Erythrozyten messbar zurück und entwickelt sich eine Anämie oder Blutarmut, spüren dies Krebspatienten je nach Konstitution an wachsender Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Auch diese Nebenwirkung bildet sich in der Regel von allein wieder zurück. Ist sie sehr stark ausgeprägt, können Transfusionen helfen oder auch ein Wachstumsfaktor, der die Bildung der Erythrozyten anregt.
Das Knochenmark erholt sich wie andere Zellen normalerweise innerhalb weniger Wochen nach dem Ende einer Chemotherapie. Dauerhafte Einschränkungen sind selten.
Übelkeit
Nicht alle Zytostatika lösen Erbrechen aus. Die Stärke der Reaktion und der Zeitpunkt des Auftretens hängen ebenfalls von der jeweiligen Substanz ab: Fachleute sprechen von der so genannten emetogenen Potenz eines Zytostatikums.
Heute erhalten Patienten – falls erforderlich - gleichzeitig mit der Chemotherapie Mittel zur Unterdrückung der Reaktion. Diese dürfen nicht nur bei Bedarf eingenommen werden, sondern sollten vor allem vorbeugend eingesetzt werden. Da bei der Entstehung von Übelkeit auch die Psyche eine Rolle spielt, verhindert die prophylaktische Gabe unbewusste Lernreaktionen des Körpers nach dem Muster "Chemotherapie = Erbrechen". Beachtet man diese Vorgaben, sind anhaltende und nicht beherrschbare schwere Übelkeit und starkes Erbrechen während einer Chemotherapie eher selten.
Tipps zur Abhilfe bei Unwohlsein und zur Ernährung während einer Krebstherapie hat der Krebsinformationsdienst in eigenen Texten zusammengestellt.
Spätfolgen: Womit müssen Krebspatienten rechnen?
Die allermeisten Folgen einer Chemotherapie klingen nach kurzer Zeit ab. Trotzdem gibt es eine wachsende Diskussion um Spätschäden durch Zytostatika. Sie wurde vor allem durch die großen Erfolge der Chemotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit Krebs angestoßen:
Während die Mehrzahl aller Krebspatienten aufgrund eines meist schon höheren Alters wenig Angst vor Spätschäden haben muss, fallen bei jungen Patienten mit hoher Lebenserwartung langfristige Folgen deutlich ins Gewicht.
In der Forschung spielt die Diskussion um Spätfolgen einer Chemotherapie inzwischen aber für alle Patienten eine größere Rolle.
Zweittumoren
Als Spätfolge wird unter anderem die Gefahr eines so genannten Zweittumors diskutiert. Viele Zytostatika können, wenn auch mit großem zeitlichem Abstand, selbst Krebs fördern. Hinzu kommt das Risiko durch eine Bestrahlung, die ebenfalls langfristige Folgen haben kann, aber nicht muss.Das Risiko für eine Zweiterkrankung ist jedoch außerordentlich unterschiedlich verteilt und insgesamt betrachtet eher gering. Welche Erkrankung womit behandelt wurde, spielt eine entscheidende Rolle. Auch angeborene individuelle Stoffwechseleigenschaften beeinflussen das Risiko. Pauschale Aussagen sind kaum möglich. Hier kann nur der behandelnde Arzt vorab aufklären!
Was geheilte Krebspatienten nicht vergessen dürfen: Ihr Basisrisiko, unabhängig vom Einfluss einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung an einem anderen, neuen Tumor zu erkranken, bleibt wie bei Gesunden vorhanden.
Neurotoxizität, Kardiotoxizität, andere Spätfolgen an Organen
Einige Zytostatika können länger anhaltende oder dauerhafte Gewebeschäden hervorrufen.
Bekannt ist beispielweise von einigen Substanzen ein gewisses Risiko von Nervenschäden. Sie führen zu Problemen mit dem Tast- und Berührungssinn oder auch dem Hautgefühl oder zu unangenehmem Kribbeln und Schmerzen. Fachsprachlich sind solche Zytostatika neurotoxisch.
Derzeit noch unklar ist aus wissenschaftlicher Sicht eine eventuell neurotoxische Wirkung auf das Zentralnervensystem. Ob es das von amerikanischen Patienten erstmals so bezeichnete "Chemo-Brain" tatsächlich gibt, ob Zytostatika also auch die Hirnleistung direkt beeinflussen, ist noch unklar. Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass einige Zytostatika die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigen. Die Mischung aus Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen, leichter Ablenkbarkeit und Wortfindungsstörungen, die zuerst von Frauen aus den USA im Rahmen der Chemotherapie einer Brustkrebsbehandlung beschrieben wurden, ist bisher aber nur wenig untersucht. Dieser "Nebel im Kopf", wie er von einigen Betroffenen genannt wurde, beginnt demnach meist am zweiten Tag nach einer chemotherapeutischen Behandlung und bessert sich innerhalb der nächsten drei Tage wieder. Längerfristige Einschränkungen gehen dagegen eher mit Symptomen einer Fatigue einher.
Als kardiotoxisch werden Substanzen bezeichnet, die Herzmuskelzellen schädigen. Seltener wirkt eine Chemotherapie nephrotoxisch, damit ist eine Einschränkung der Nierenfunktion gemeint.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dieser Nebenwirkungen ist, kann nur der behandelnde Arzt sagen. Eingesetzt werden Zytostatika mit einem solchen Risikoprofil grundsätzlich nur, wenn es keine gleichwertige Möglichkeit der Linderung oder Heilung gibt.
Müdigkeit, Erschöpfung, Depression
Noch vor wenigen Jahren gingen Experten davon aus, dass die typische Müdigkeit vieler Krebspatienten auf eine Störung der Blutbildung durch Zytostatika zurückzuführen sei: Die Chemotherapie beeinträchtigt auch die Bildung der Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen, was sich am Absinken des Hämoglobin-Wertes im Blut zeigt und als Anämie oder Blutarmut bezeichnet wird.
Heute weiß man, dass das Phänomen der so genannten Fatigue weit komplexer ist und dass auch die Frage der Krankheitsverarbeitung eine Rolle spielt. Vor allem bei lang anhaltender Erschöpfung haben die meisten Patienten gar keine nachweisbare Anämie, so dass eine Behandlung zum Beispiel mit Wachstumsfaktoren der Blutbildung als Fatigue-Therapie nicht in Frage kommt. Schonen und Ruhe haben sich zudem als falsche Strategie erwiesen - heute wird Krebspatienten eher zu Sport und Bewegung geraten.
Ich hatte Euch ja gewarnt, dass der Post über die Nebenwirkungen etwas länger ausfällen könnte. Interessant finde ich den Abschnitt über die Zweittumorerkrankung. Ist schon etwas paradox, dass die Medikamente mit denen man den Krebs bekämpft das Risiko einer späteren Krebserkrankung erhöhen. Vor allem wie in meinem Fall, wenn es sich um relativ junge Patienten handelt. Des Weiteren haben mir die Ärzte im Krankenhaus gesagt, dass jeder Mensch nur eine gewisse Maximaldosis von diesesn Zytostatikern verträgt. Dass bedeutet, dass bei einer späteren Krebserkrankung genau geprüft werden muss welche Medikamente und in welchen Mengen der Patient schon einmal verabreicht bekommen hat. Somit ist unter Umständen eine optimale Behandlung einer späteren Krebserkrankung nicht mehr gewährleistet. Aber mit so einen Mist beschäftige ich mich dann wenn es so weit ist.
Die einzige Nebenwirkung mit der ich bisher zu kämpfen hatte, waren die Auswirkungen auf mein Nervensystem. Hatte wirklich mehrere Tage das Gefühl neben mir zu stehen. Wird aber von Tag zu Tag besser. Womit ich im Moment auch noch zu kämpfen habe sind diese blöden Rückenschmerzen. Bisher habe ich gedacht, dass die Rückenschmerzen von dem vielen liegen und der fehlenden Bewegung im Krankenhaus kommen. Bin mir diesbezüglich aber nicht mehr so sicher, da ich mich hier zu Hause schon mehr bewege und die Rückenschmerzen einfach nicht besser werden wollen. Außerdem hatte ich gedacht wenn ich wieder zu Hause bin wieder richtig gut durchschlafen zu können. Pustekuchen. Obwohl ich mir eine neue Matratze gekauft habe, und die Bedingungen hier zu Hause natürlich auch einbischen besser sind als im Krankenhaus, wache ich immer noch 3-4 mal in der Nacht auf und kann nur schwer wieder einschlafen. Leide wohl doch einbischen unter Schlafstörungen. Was übrigens auch wieder eine Nebenwirkung ist.
Aber ich will mich gar nicht groß beklagen. Im großen und ganzen kann ich sagen, dass ich trotz der hohen Medikation, die Chemo ganz gut vertrage. Auch die Ärzte sind sehr überrascht wie gut ich die doch sehr starke Chemotherapie vertrage. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sie auch entsprechende Wirkung zeigt und der Tumor kleiner wird.
Nach der 2. Therapie wird wieder ein MRT vom Knie gemacht um zu Beurteilen in wie weit der Tumor geschrumpft ist. Das Problem mit diesen Weichteilsarkomen ist, dass einige davon resistent sind gegen medikamentöse Chemobehandlung. Aber jetzt mal nicht wieder schwarz sehen. Abwarten und gucken was kommt.
So, jetzt widme ich mich erstmal wieder meinen Rückenschmerzen und gönne mir ne Ladung Schmerzmittel. Hoffentlich wird dass in den näcsten Tagen besser.
Ganz Liebe Grüße an ALLE
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