Das Krebstagbuch von Dominik Albrecht

Dieses Tagbuch soll meine Verwandten und Bekannten über meine Erkrankung infomieren und die Möglichkeit bieten an meinem Schicksal teil zu haben.

Freitag, 29. März 2013

Operation

Hallo Liebe Leute!

Habe die OP ganz gut überstanden. Mussten allerdings doch das komplette Kniegelenk entfernen und gegen ein küstliches austauschen. Bin aber schon mal froh dass noch beide Beine dran sind. So weit ich dass beurteilen kann habe ich auch in meinem kompletten unteren Bein Gefühl, so dass der Hauptnerv wohl nicht allzu groß beschädigt wurde. Genaueres über den OP-Verlauf habe ich leider noch nicht erfahren, da ich gestern noch den kompletten Tag neben mir stand und die Ärzte heute an Karfreitag auch nur in Notbesetztung arbeiten. Die reine OP-Zeit lag bei ca. 5 Std. anschließend lag ich dann noch bis 18.00 Uhr im Aufwachraum zur Überwachung. Die letzte Nacht war sehr anstrengend und nur mit starken Schmerzmitteln zu ertragen. Heute geht es mir einigermaßen gut. Einer der Stationsärzte war eben bei mir weil meine Bluwerte nicht so gut aussehen und ich wohl eine ganze Menge Blut während der OP verloren habe und jetzt unter Blutmangel leide. Mein Ruhepuls liegt jetzt ungefähr bei 120 Schlägen um meinen Körper mit dem wenigen Blut zu versorgen. Bekomme jetzt gleich noch Bluttransfusionen. Hoffe dann gehts mir wieder besser.

Im großen und ganzen bin ich recht erleichtert dass es anscheinend ganz gut galaufen ist. Genaures wie die OP jetzt genau abgelaufen ist erfahre ich wohl erst Dienstag. Werde mich jetzt erst mal wieder ausruhen und ein bischen Schlaf nachholen.

Melde mich wieder...

LG Dominik

Mittwoch, 27. März 2013

Heidelberg Tag 2+3

Schönen guten Abend!

Habe mich die letzten zwei Tage hier ganz gut eingelebt. Mein Zimmergenosse ist etwas jünger als ich aber recht nett. Außerdem sind die Zimmer hier im Vergleich zu Bielefeld riesig. Die ganze Klinik hier ist von der Ausstattung und Lage echt super. Nur das Essen ist wirklich beschissen. Haben uns gestern schon Pizza bestellt. Ich denke mal wenn ich die Klinik irgendwann wieder verlassen sollte kenne ich in Heidelberg jeden Bringdienst persönlich.
Die Ergebnisse von meinem CT von gestern habe ich leider immer noch nicht. Aber ich denke wenn Sie etwas gefunden hätten würden die Ärzte mir schon bescheid geben. Der Arzt der die letzten zwei Tage zur Visite kam hatte auf jeden Fall keine Ahnung.
Jetzt sitze ich hier in meinem Bett und habe eben meine Scheißegaltablette eingenommen. Hoffentlich kann ich mit deren Hilfe wenigstens ein bischen schlafen, den die Aufregung und auch die Angst vor der OP steigen immer mehr. Stehe für morgen als erster auf dem OP-Plan. Das heißt 7.00 Uhr ab zur Narkose und wenn alles nach Plan läuft beginnt die OP um 8.00 Uhr. Die Ärzte rechnen mit einer OP-Dauer von 4-5 Std. je nach dem wie es läuft.

So mache jetzt Feierabend! Werde noch versuchen mich mit einem Buch etwas abzulenken.

Melde mich sobald ich wieder in der Lage dazu bin.

Tschüß..

Montag, 25. März 2013

Heidelberg Tag 1

Hallo!

Nach einem sehr anstrengenden und langen Tag bin ich nun endlich in meinem neuen Zimmer in Heidelberg angekommen. Die letzte Nacht war nach nur 3 Stunden Schlaf heute morgen um 2.00 Uhr vorbei. Eigendlich musste ich erst um 3 Uhr aufstehen. Allerdings war wie so oft in letzter Zeit nach dem frühzeitigem Erwachen nicht mehr an Schlaf zu denken. Um 3.00 Uhr bin ich dann zusammen mit Dina aufgestanden um uns langsam fertig zu machen. Um 4.30 Uhr wollten wir zusammen mit meiner Mutter die Fahrt nach Heidelberg anstreten.
Nachdem uns weder das Wetter noch der Verkehr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte kamen wir planmäßig um 8.30 Uhr in Heidelberg an der orthopädischen Klinik an. Der nun folgende Tag war vollgepackt mit Voruntersuchungen für den OP-Termin. Es wurde ein MRT, ein CT und mehrere Röntgenaufnahmen gemacht. Und nebenbei noch Blutuntersuchung, Narkosegespräch und die OP-Vorbesprechung mit den Ärzten. Bei letzteren wurde wie schon so oft mal wieder der OP-Termin verschoben. Nachdem ich bereits am Freitag mitgeteilt bekommen hatte, dass ich statt am Dienstag am Mittwoch operiert werden sollte, stellte sich heute heraus, dass der Termin um noch einen Tag weiter auf Donnerstag verschoben wird.
Nun heißt es also zwei weitere Tage banges Warten bis ich endlich unters Messer komme. Morgen steht noch ein weiteres CT von Lunge und Abdomen auf den Plan. Mal schaun ob ich immer noch Metastasenfrei bin. So mache jetzt für heute erstmal Feierabend.

Melde mich morgen nach dem CT nochmal.

Bis denn...

Mittwoch, 6. März 2013

Ungewissheit

Hallo Freunde!

So, habe seit Anfang dieser Woche auch die Nebenwirkungen der vorerst letzten Chemotherapie überwunden. Hat diesmal fast zwei Wochen gedauert bis ich wieder richtig fit war. Jetzt heißt es warten bis endlich der große Tag der OP gekommen ist. Habe jetzt noch ca 2 1/2 Wochen Zeit mich von den ganzen Strapazen der letzten Wochen und Monate ein bischen zu erholen. Kümmere mich im Moment um die Hochzeitsvorbereitungen, da ich ab Ende März wahrscheinlich für längere Zeit nicht da bin um meiner Verlobten dabei zu helfen. Nach meiner OP werde ich vorraussichtlich noch 2 Wochen in Heidelberg im Krankenhaus liegen. Je nach dem wie die OP gelaufen ist endscheidet sich dann welche Rehamaßnahmen im Anschluß noch folgen müssen. Höchstwahrscheinlich werde ich auch noch 2 - 3 Chemotherapien machen müssen um das Restrisiko, dass Krebszellen noch im Körper geblieben sind, zu minimieren. Aber auch diese Entscheidung kann erst getroffen werden wenn der Tumor nach der Entfernung untersucht wurde. Es ist ein wirklich blödes Gefühl wenn man nicht genau weiß was auf einen zukommt. Der Ausgang der Operation ist noch offen.... bleibt das Kniegelenk drinnen oder muss es gegen ein künstliches Gelenk ausgetauscht werden...wird mein Hauptnerv bei der OP beschädigt so dass ich nachher zum Teil kein Gefühl mehr in meinem Bein habe... oder im schlimmsten Fall können die Ärzte doch nicht meine Hauptvene retten und mein Bein muss doch noch amputiert werden. Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig und bereiten mir immer wieder schlaflose Nächte. Ich bin sehr froh dass sich Dina die Zeit nimmt und mich nach Heidelberg begleitet um für mich da zu sein wenn ich nach der OP wieder aufwache. Denn wer weiß schon wie erfolgreich die Ärzte sein werden. Ich weiß man soll immer positiv denken, doch fällt es mir natürlich schwer nicht auch daran zu denken was noch so alles passieren kann. Auch ist es sehr unbefriedigend, dass ich nicht genau weiß wie es nach der OP weiter geht. Muss ich zur Reha, oder muss ich doch erst wieder Chemo über mich ergehen lassen :-( . Das alles hängt natürlich von dem Ausgang der OP ab. Alles in allem ist die derzeitige Situation einfach nervig. Ich möchte einfach dass diese ganze Geschichte endlich ein Ende hat und ich wieder normal weiterleben kann. Werde einfach das Beste aus den verbleibenden 2 1/2 Wochen machen und hoffen dass alles gut geht.

Ganz Liebe Grüße an Euch Alle