Das Krebstagbuch von Dominik Albrecht

Dieses Tagbuch soll meine Verwandten und Bekannten über meine Erkrankung infomieren und die Möglichkeit bieten an meinem Schicksal teil zu haben.

Freitag, 7. Dezember 2012

Chemo 3 Tag 1-3

So meine Damen und Herren,

diese Woche war es dann mal wieder so weit, die 3. Chemo stand an. Am Mittwoch bin ich ordnugsgemäß um 9.00 Uhr in der Klinik gewesen und habe mein Zimmer bezogen. Anschließend war dann auch die Arztvisite. Leider war mein behandelnder Oberarzt Herr Wegehenkel krank, somit musste ich mit seiner Vertretung vorlieb nehmen. Im Grunde sind hier aber alle Ärzte auf der Station sehr nett. Ich wurde über meinen allgemeinen Gesundheitszustand ausgefragt, der ja bekanntlich recht gut ist, und anschließend wurde mein Tumor in Augenschein genommen. Da sich aus meinem eigenen Empfinden und auch durch die Betrachtung durch den Arzt nichts an dem Zustand des Tumors geändert hatte wurde für Donnerstagmorgen wieder ein MRT angesetzt um sicher zu gehen, dass der Tumor nicht gewachsen ist. Wäre dies der Fall würden wir keine weitere Chemotherapie durchführen und müssten uns über alternative Behandlungsmethoden Gedanken machen. Nach der Arztvisite bekam ich dann meinen nächsten Zimmernachbarn. Zum Glück diesmal einen von der angenehmen Sorte. Zwar ein etwas älterer Jahrgang dafür immer gut drauf und immer nen frechen Spruch auf den Lippen. Haben hier zusammen unseren Spaß mit den Schwestern :-). Dann habe ich es mir in meinem Bett gemütlich gemacht und erstamal nach dem ganzen Stress ein schönes Mittagsschläfchen gehalten ;-)
Als ich aus meinem Nickerchen erwacht bin, kam mir der Gedanke, dass ich ja eigendlich bis Donnerstagmorgen gar kein Programm im Krankenhaus habe und wieder nach Hause könnte. Habe mich dann auch gleich beurlauben lassen und bin wieder nach Hause gefahren. Tja im Grunde hätte ich mein Schläfchen auch zu Hause halten können. Naja egal.

Am Donnerstag bin dann gleich um 7.30 Uhr wieder in der Klinik gewesen, da ich schon um 8.00 Uhr einen Termin zum MRT hatte. Es folgte der ganz normale Ablauf: Frühstück, Arztvisite (auf der es aber nichts Neues zu besprechen gab da die Ergebnisse aus dem MRT erst gegen Mittag vorlagen) und Mittagessen. Nach dem Mittag kam so gegen 13.00 Uhr nochmal die Ärztin vorbei und sagte mir was ich schon vermutet hatte. Der Tumor ist weder gewachsen noch kleiner geworden. Somit konnten wir mit dem Vorlauf und anschließend mit der Chemo beginnen.
Tja was soll ich davon jetzt halten. Natürlich bin ich zu allererst mal froh, dass der tumor nicht gewachsen ist und wir mit der Behandlung weiter machen können. Und mir ist auch bewusst, dass das neue Medikament langsamer wirkt als das Erste. Aber irgendwie habe ich das Gefühl es sollte sich ein bischen mehr tun.
Die Nacht war sehr unruhig. Habe nur bis 3.00 Uhr durchgehalten. Den Rest der Nacht habe ich dann mit Lesen und Filme gucken verbracht.

Am Freitag war zur Arztvisite auch mein behandelnder Arzt Herr Dr. Wegehenkel wieder da, was mich sehr gefreut hat. Nicht nur dass ich mit Ihm sehr gut zurecht komme sondern weil er auch über meinen Fall am besten bescheid weiß. Wir sind dann zusammen nochmal die neue Situation durchgegangen. Aber auch er ist der Ansicht, dass nach der 2. Chemo eigendlich ein größerer Effekt erzielt sein müsste. Wir werden jetzt die 3. Therapie durchziehen und nächste Woche wird dann nochmal ein CT von der Lunge gemacht um zu prüfen ob der Krebs nicht doch vielleicht schon angefangen hat zu streuen. Am 19.12. habe ich dann meinen Termin in Heidelberg. Jetzt ist es 14.00 Uhr und meine Chemo läuft eigendlich noch bis 17.00 Uhr (wenn ich nicht an meinem Infusionsgerät rummanipuliere und es einbischen schneller laufen lasse ;-) ). Wenn die Infusion durch ist kann ich auch schon wieder nach Hause.

Dann wollen wir mal schauen wie es weiter geht. Ehrlich gesagt bin ich momentan ein bischen niedergeschlagen da anscheinend das zweite Medikament auch nicht die gewünschte Wirkung zeigt. Sollte sich jetzt nach der 3. Therapie nicht eine erhebliche Verkleinerung meines Tumors einstellen (um ca.40%) wird mir dazu geraten die Medikamentöse Chemoterapie abzubrechen. Eine weitere Alternative ist die isolierte Extremitätenperfusion, bei die Medikamente direkt in das Tumorgewebe verabrecht werden.
Hier ein Link: Isolierte Extremitätenperfusion
Auch stehen noch weitere Behandlungsmöglichkeiten im Raum die vielleicht in Frage kommen: Behandlung von Sarkomen 
Diese Möglichkeiten werde ich vor Ort in Heidelberg mit den Ärzten diskutieren. Noch hoffe ich, dass das neue Medikament anschlägt. Wobei die Chancen nicht gut stehen wenn sich bis jetzt nichts getan hat. Auch bergen die neuen Behandlungsmethoden wieder einige Risiken. Zum Beispiel hat mir Herr Dr. Wegehenkel erklärt, dass es bei der Behandlung mit der isolierten Extremitätenperfosiun zur Bildung von Narbengewebe im und am Tumor kommen kann, was für die Chirurgen und für die operative Entfernung des Tumors von Nachteil wäre. Aus diesem Grund hat Herr Wegehenkel auch die Kollegen aus der Chirurgie aus Heidelberg mit zu meinem Termin vor Ort eingeladen. Irgendwas wird den Halbgöttern in weiß hoffentlich einfallen um mein Bein zu retten. Und wenn nicht....gibt es ja heutzutage auch schon sehr schöne Protesen ;-)

Aber ich mache mir schon wieder viel zu viele Gedanken. Jetzt warten wir erstmal das CT von nächster Woche ab und drücken die Daumen, dass wir keine Metastasen finden. Und nach meinem Besuch in Heidelberg bin ich bestimmt auch wieder ein Stückchen schlauer.

So dass war´s erstmal...
Ganz Liebe Grüße an Alle die hier meinen Block verfolgen. 

3 Kommentare:

  1. Hey Dom,

    ich gucke jeden Tag auf diese Seite um immer auf dem neusten Stand zu bleiben! Ich finde es einfach Riesig das du uns so auf dem Laufenden hälst!!!
    Und für dich ist das bestimmt auch eine sehr gute Lösung! Ich kann mir vorstellen, dass das schreiben ein wenig befreit! Außerdem ermöglichst du somit keine Spekulationen und Gerüchte!
    Bisher machst du das echt super und ich wünsche dir weiterhin alles Gute!
    Ich glaube auch, dass das ganze ein positives Ende für dich nimmt! Alles andere würde mich bei dir sehr überraschen!!!

    Lieben Gruß, Pascal und Rosa

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  2. Vielen Dank Ihr beiden für die Lieben Worte!
    Ich hoffe auch dass das Alles ein gutes Ende nimmt. Wie sagt man so schön die Hoffnung stibt zu letzt. Allerdings fällt es einem auch immer schwerer die positive Einstellung beizubehalten desto länger das ganze dauert und desto mehr Rückschläge man erfährt.
    Aber immer Kopf hoch... noch ist alles möglich ;-)

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  3. Wir drücken weiterhin die Daumen und hoffen auf ein kleines "Weihnachtswunder" ;o)

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